Mitarbeiter als Markenbotschafter – eine Chance oder ein Risiko?
Social Media hat die Art und Weise verändert, wie Gäste Restaurants, Cafés und Bars entdecken. Während früher klassische Werbung dominierte, setzen viele Unternehmen heute auf Corporate Influencer – also eigene Mitarbeiter, die ihre Marke in den sozialen Medien vertreten.
Die Idee klingt vielversprechend: Wer könnte authentischer über ein Restaurant berichten als das eigene Team? Ein Barista, der auf Instagram seine Latte-Art zeigt, oder ein Koch, der auf TikTok Einblicke in die Küche gibt, wirkt glaubwürdiger als jede Werbeanzeige. Doch nicht jeder Gastronom traut sich, sein Personal als Aushängeschild für das Unternehmen einzusetzen. Schließlich besteht auch die Gefahr, dass falsche Botschaften gesendet werden oder dass sich der Fokus zu stark auf einzelne Personen richtet.
Lohnt sich der Einsatz von Corporate Influencern also wirklich? Und worauf musst du achten, wenn du deine Mitarbeiter in dein Social-Media-Marketing einbindest? In diesem Artikel beleuchten wir die Chancen, Risiken und Best Practices für Corporate Influencer in der Gastronomie.
Die Vorteile und Herausforderungen von Corporate Influencern
1. Authentizität: Der größte Trumpf im Marketing
Eines der größten Probleme in der Gastronomie-Werbung ist die fehlende Glaubwürdigkeit. Professionelle Hochglanzfotos sind schön anzusehen, aber viele Gäste wissen, dass sie oft wenig mit der Realität zu tun haben. Hier kommen Corporate Influencer ins Spiel.
✔ Warum funktioniert das?
- Gäste vertrauen echten Menschen mehr als gesichtslosen Marken.
- Mitarbeiter können Einblicke geben, die sonst verborgen bleiben (z. B. Behind-the-Scenes-Clips oder Rezeptentwicklungen).
- Ihr Content wirkt persönlicher und ungezwungener.
Beispiel:
Ein bekanntes Burger-Restaurant in Berlin hat einen ihrer Köche als Gesicht der Marke etabliert. Er postet regelmäßig auf TikTok kurze Videos von neuen Rezepten, beantwortet Fragen und gibt Tipps zur perfekten Zubereitung von Burgern. Die Follower lieben den direkten Einblick – und der Laden gewinnt dadurch Stammkunden.
2. Mehr Reichweite ohne teure Werbebudgets
Viele Gastronomen kämpfen mit steigenden Marketingkosten. Social-Media-Werbung wird teurer, klassische Anzeigen bringen oft nicht die gewünschten Ergebnisse. Corporate Influencer können hier eine kosteneffiziente Alternative sein.
✔ So sparst du Geld:
- Deine Mitarbeiter sind bereits Teil deines Unternehmens – du musst keine externen Influencer teuer einkaufen.
- Ihr Content wird oft organisch geteilt, was die Reichweite steigert.
- Gäste interagieren schneller mit echten Menschen als mit Werbeanzeigen.
Erfahrung:
Ein Café-Betreiber aus Hamburg berichtet, dass sein Instagram-Account an Reichweite gewann, nachdem seine Baristas begannen, selbst Inhalte zu posten. Plötzlich kamen Gäste „wegen der coolen Typen hinter der Theke“ – eine kostenlose Werbung, die sich direkt auf den Umsatz auswirkte.
3. Herausforderungen: Wenn der Schuss nach hinten losgeht
So vielversprechend Corporate Influencer auch sind, es gibt Risiken, die du nicht ignorieren solltest.
❌ Fehlende Kontrolle über Inhalte
- Was passiert, wenn ein Mitarbeiter Inhalte postet, die nicht zur Marke passen?
- Oder wenn persönliche Meinungen mit dem Unternehmensauftritt vermischt werden?
✔ Lösung:
- Klare Social-Media-Guidelines definieren.
- Eine Strategie entwickeln, die Mitarbeiter unterstützt, ohne sie zu sehr einzuschränken.
❌ Mitarbeiterfluktuation kann problematisch sein
- Was passiert, wenn dein Corporate Influencer das Unternehmen verlässt?
- Gibt es eine Backup-Strategie, um die Community nicht zu verlieren?
✔ Lösung:
- Setze nicht nur auf eine Person, sondern baue ein Team von Influencern auf.
- Achte darauf, dass die Marke selbst im Mittelpunkt steht und nicht nur eine Einzelperson.
Erfahrungen aus der Praxis: Erfolg und Fehlerquellen
Erfolgsbeispiel: Der Pizzabäcker, der zur Social-Media-Sensation wurde
Ein Pizzabäcker in München begann, regelmäßig Videos auf TikTok hochzuladen, in denen er seine Pizzen zeigte und Fragen beantwortete. Innerhalb eines Jahres hatte er über 200.000 Follower – und die Kunden strömten in sein Lokal. Sein Arbeitgeber erkannte den Wert und ließ ihn frei agieren, unterstützte ihn aber mit professionellen Bildern und Werbeaktionen.
Negativbeispiel: Wenn der Influencer zur Konkurrenz wechselt
Ein Restaurant setzte voll auf eine Mitarbeiterin, die als „Gesicht der Marke“ auf Social Media auftrat. Als sie das Unternehmen verließ und für einen Konkurrenten arbeitete, nahm sie einen großen Teil der Community mit. Das Restaurant hatte keine Backup-Strategie und musste bei Null anfangen.
Fazit: Corporate Influencer – Eine Strategie mit Potenzial, aber auch Risiken
Corporate Influencer können ein mächtiges Werkzeug für Gastronomen und Einzelhändler sein. Sie helfen dir, dein Unternehmen authentisch zu präsentieren, Kundenbindung aufzubauen und Marketingkosten zu sparen. Doch ohne eine durchdachte Strategie kann diese Methode auch nach hinten losgehen.
Was du tun solltest:
✔ Mitarbeiter auswählen, die sich freiwillig engagieren wollen.
✔ Klare Social-Media-Richtlinien erstellen.
✔ Nicht nur auf eine Person setzen, sondern mehrere Corporate Influencer aufbauen.
✔ Inhalte regelmäßig prüfen und Feedback geben.
Wenn du unsicher bist, wie du Corporate Influencer in deiner Gastronomie richtig einsetzt, helfen dir unsere Experten von markenkids.de gerne weiter. Wir entwickeln mit dir eine Strategie, die langfristig funktioniert und dein Unternehmen authentisch nach vorne bringt.
FAQ: Häufige Fragen zu Corporate Influencern in der Gastronomie
1. Was ist ein Corporate Influencer?
Ein Corporate Influencer ist ein Mitarbeiter, der aktiv in den sozialen Medien für sein Unternehmen wirbt und authentische Inhalte teilt.
2. Muss ich meine Mitarbeiter dazu verpflichten?
Nein! Die besten Corporate Influencer sind diejenigen, die Spaß an Social Media haben und sich freiwillig engagieren.
3. Wie stelle ich sicher, dass die Inhalte zur Marke passen?
Erstelle Richtlinien, die den Rahmen vorgeben, aber trotzdem Freiraum für Kreativität lassen.
4. Was passiert, wenn ein Corporate Influencer das Unternehmen verlässt?
Setze von Anfang an nicht nur auf eine Person, sondern baue ein breiteres Team von Markenbotschaftern auf.
5. Welche Plattformen eignen sich für Corporate Influencer?
Instagram und TikTok sind besonders gut für visuelle Inhalte in der Gastronomie geeignet. Aber auch LinkedIn kann für den B2B-Bereich interessant sein.
