Wenn Sound teuer wird
Hintergrundmusik, die Kunden entspannt durch dein Restaurant begleitet, oder ein Instagram-Post, der die neuesten Angebote deines Cafés zeigt – klingt harmlos, oder? Doch Vorsicht: Hier lauern rechtliche Fallstricke, die schnell teuer werden können. Eine Abmahnung wegen unrechtmäßiger Musiknutzung oder einem vermeintlich kommerziellen Instagram-Account kann mehrere Tausend Euro kosten.
Taylor Swift oder andere bekannte Künstler? Selbst eine kurze Nutzung ihres Songs kann 15.000 Euro und mehr an Strafen nach sich ziehen. Und was heißt eigentlich „kommerziell“? Ist dein Instagram-Account betroffen? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen, teilen Erfahrungen aus der Praxis und geben Tipps, wie du rechtliche Stolperfallen vermeidest.
Was bedeutet „kommerziell“ in der Praxis?
Kommerzielle Musiknutzung
Sobald Musik in einem geschäftlichen Umfeld genutzt wird, gilt sie als kommerziell. Das betrifft:
- Restaurants und Cafés: Hintergrundmusik oder Live-DJs benötigen Lizenzen.
- Einzelhändler: Musik im Laden, die das Einkaufserlebnis verbessert.
- Social Media: Videos, Reels oder Stories mit Songs, die nicht lizenziert sind.
Kommerzielle Instagram-Accounts
Ein Instagram-Account gilt als kommerziell, wenn er einen geschäftlichen Zweck erfüllt. Beispiele:
- Du bewirbst dein Restaurant oder deine Bar.
- Du zeigst Produkte, die du in deinem Geschäft verkaufst.
- Du kooperierst mit Influencern, um Reichweite zu generieren.
Selbst ein scheinbar privater Account kann als kommerziell angesehen werden, wenn er indirekt dein Geschäft unterstützt.
Was droht bei Verstößen?
- Musik ohne Lizenz: Nutzt du Musik ohne die entsprechenden Rechte, drohen Abmahnungen mit hohen Strafen. Für Songs von Künstlern wie Taylor Swift können Summen ab 15.000 Euro fällig werden.
- Social Media Content: Posts oder Videos mit unrechtmäßig verwendeter Musik können ebenfalls zu Abmahnungen führen – auch wenn es nur ein kurzer Clip in deiner Story ist.
- Unklare Kennzeichnung: Wenn dein Instagram-Account kommerziell ist, muss das eindeutig erkennbar sein, z. B. durch den Hinweis „Werbung“ bei Kooperationen.
Erfahrungen und Praxistipps: Wie du Abmahnungen vermeidest
1. Hintergrundmusik rechtlich absichern
Ob Spotify, Apple Music oder YouTube: Diese Plattformen sind für private Nutzung gedacht. In einem kommerziellen Umfeld brauchst du eine Lizenz, z. B. von der GEMA.
Praxis-Tipp:
Setze auf lizenzfreie Musik oder schließe einen Vertrag mit der GEMA ab. Das ist deutlich günstiger, als eine Abmahnung zu riskieren.
2. Social Media: Vorsicht bei Musik und Content
Reels oder Stories mit beliebten Songs sind ein Risiko, wenn keine Lizenz vorliegt. Nutze die Musikbibliothek von Instagram, die rechtlich abgesichert ist – aber auch hier: Prüfe, ob du den Song wirklich für kommerzielle Zwecke nutzen darfst.
Praxis-Tipp:
Überlege genau, welches Ziel dein Social-Media-Auftritt verfolgt. Willst du ausschließlich über dein Geschäft informieren, oder versuchst du, Kunden zu gewinnen? Wenn Letzteres der Fall ist, solltest du dein Profil als kommerziell kennzeichnen.
3. Kennzeichnungspflicht beachten
Viele Gastronomen oder Einzelhändler arbeiten mit Influencern, um ihre Marke zu stärken. Diese Posts müssen klar als Werbung gekennzeichnet sein.
Praxis-Tipp:
Auch Produktplatzierungen oder Empfehlungen müssen transparent gemacht werden, selbst wenn du sie auf deinem eigenen Kanal teilst.
4. Expertenrat einholen – aber frühzeitig!
Eine rechtliche Beratung ist essenziell, bevor du Musik oder Social Media gewerblich nutzt. Abwarten und hoffen, dass nichts passiert, ist keine Strategie – das kann teuer werden.
Fazit: Rechtzeitig handeln, bevor es teuer wird
Ob es die Nutzung eines Taylor-Swift-Songs ist oder die Gestaltung deines Instagram-Profils: Rechtliche Fallstricke lauern überall. Mit den richtigen Lizenzen, einer klaren Strategie und der Einhaltung von Vorschriften kannst du Abmahnungen vermeiden.
Wenn du unsicher bist, wie du rechtlich auf der sicheren Seite bist, sprich mit unseren Experten von markenkids.de wir können dir selbst helfen oder haben einen passenden Ansprechpartner für dich.
Die besten Fragen aus dem Netz: Abmahnungen und kommerzielle Nutzung
1. Was kostet eine GEMA-Lizenz für Musik im Restaurant?
Das hängt von der Größe deines Restaurants und der Anzahl der Sitzplätze ab. Die Gebühren beginnen bei etwa 50 Euro pro Monat.
2. Kann ich Spotify im Café laufen lassen?
Nein, Spotify ist nur für den privaten Gebrauch lizenziert. Für gewerbliche Nutzung brauchst du eine andere Lizenz.
3. Muss ich jeden Post als „Werbung“ kennzeichnen?
Nicht jeden. Aber wenn du Produkte oder Dienstleistungen bewirbst, die mit deinem Geschäft in Verbindung stehen, solltest du das klar machen.
4. Was passiert, wenn ich Musik ohne Lizenz nutze?
Du riskierst Abmahnungen mit hohen Strafen, die mehrere Tausend Euro betragen können.
5. Sind lizenzfreie Musikbibliotheken sicher?
Ja, wenn du die Lizenzbedingungen genau liest und einhältst. Viele Plattformen bieten Musik speziell für kommerzielle Nutzung an.
FAQ: Häufige Fragen zu Musik und Social Media
1. Kann ich einfach beliebige Musik auf Instagram nutzen?
Nein, viele Songs sind durch Copyright geschützt. Nutze nur Musik aus der Instagram-Bibliothek oder lizenzfreie Titel.
2. Was gilt als kommerziell bei Instagram?
Wenn du dein Geschäft bewirbst, Produkte zeigst oder Kooperationen eingehst, wird dein Profil als kommerziell eingestuft.
3. Wie finde ich lizenzfreie Musik?
Plattformen wie Artlist, Epidemic Sound oder AudioJungle bieten lizenzfreie Musik an, die für gewerbliche Zwecke genutzt werden kann.
4. Wie erkenne ich, ob mein Profil abmahngefährdet ist?
Überlege, ob dein Profil direkt oder indirekt Einnahmen generiert. Falls ja, solltest du es als kommerziell kennzeichnen.
5. Was mache ich, wenn ich eine Abmahnung bekomme?
Handele schnell und hole dir anwaltlichen Rat. Ignorieren verschlimmert die Situation nur.
