Schlechte Bewertungen können das Image eines Unternehmens erheblich schädigen, insbesondere in der Gastronomie, im Einzelhandel und bei Dienstleistern. In Zeiten von Social Media und Bewertungsplattformen wie Google, TripAdvisor oder Yelp sind Kundenstimmen oft das erste, was potenzielle Gäste oder Kunden über ein Unternehmen lesen. Doch wie sollte man mit negativen Bewertungen umgehen? Löschen lassen oder ignorieren? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die besten Strategien, um mit schlechten Bewertungen konstruktiv umzugehen, und stellen praxisnahe Beispiele sowie Lösungsansätze vor. Ziel ist es, aus negativen Feedbacks einen Mehrwert für das eigene Geschäft zu ziehen und langfristig Kunden zu binden.

Wenn schlechte Bewertungen zum Problem werden:
In der heutigen digitalen Welt können schlechte Bewertungen innerhalb von Sekunden an Sichtbarkeit gewinnen und großen Schaden anrichten. Doch nicht immer wird richtig auf negative Kommentare reagiert. Ein Beispiel dafür ist ein Gastronom aus Stuttgart, der seine schlechten Bewertungen reihenweise löschen ließ. Was als vermeintliche Schadensbegrenzung gedacht war, führte zu noch mehr Negativität. Kunden, die ihre Kritik auf Bewertungsportalen nicht wiederfanden, wurden lautstark in den sozialen Medien und sogar in Zeitungen über das Vorgehen des Gastronomen informiert. Dieser Fall zeigt deutlich, dass das Löschen von Bewertungen keine langfristige Lösung ist, sondern oft das Gegenteil bewirkt.

Anders erging es einer kleinen Bahnhofskneipe, die plötzlich eine Flut von extrem positiven Bewertungen erhielt. Die Inhaber waren überfordert, da sie nicht verstehen konnten, warum auf einmal so viele Anfragen eingingen. Ein paar Scherzvögel hatten sich den Spaß gemacht, die Kneipe über Bewertungsportale als das „beste Lokal in der Stadt“ zu bewerben, was zu einem enormen Ansturm führte. Auch hier zeigt sich, dass Bewertungen, ob positiv oder negativ, einen großen Einfluss auf den Geschäftserfolg haben können. Doch anstatt die Kontrolle über die Bewertungen zu verlieren, sollten Unternehmer lernen, sie zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Mehrwert durch den richtigen Umgang mit schlechten Bewertungen:
Negative Bewertungen müssen nicht immer das Ende bedeuten. Im Gegenteil, sie können eine wertvolle Quelle für Verbesserungspotenzial sein. Richtig genutzt, bieten sie eine Chance, Kunden zu zeigen, dass man kritikfähig ist und bereit, Missstände zu beheben. Hier sind einige Strategien, die sich bewährt haben:

  1. Schnelles Reagieren und den Kontakt suchen:
    Wenn ein Kunde eine schlechte Bewertung hinterlässt, sollte das Unternehmen schnell reagieren. Dies zeigt nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern signalisiert auch anderen potenziellen Kunden, dass auf Kritik eingegangen wird. Am besten ist es, den Kontakt zu dem unzufriedenen Kunden direkt zu suchen – sei es über die Bewertungsplattform selbst oder per E-Mail. Zeigen Sie Verständnis für die Unzufriedenheit und bieten Sie eine Lösung an. Ein positives Beispiel aus eigener Erfahrung: In Berlin hatten wir einmal eine nicht ganz zufriedenstellende Restaurant-Erfahrung, hinterließen aber konstruktives Feedback. Die Betreiber reagierten prompt, entschuldigten sich und boten uns einen Gutschein an. Der Gutschein war ein netter Ausgleich, und wir besuchten das Restaurant daraufhin noch häufiger. Denn jeder weiß, dass Fehler passieren können – wichtig ist, wie damit umgegangen wird.
  2. Transparenz und Offenheit zeigen:
    Offene Kommunikation ist der Schlüssel. Unternehmen, die transparent mit Fehlern umgehen, gewinnen das Vertrauen der Kunden. Falls es bei einem Gericht einmal nicht geschmeckt hat oder der Service nicht optimal war, sollte dies ehrlich und offen eingeräumt werden. Zeigen Sie, dass Sie die Kritik ernst nehmen und Verbesserungen umsetzen wollen. Die Leser einer Bewertung werden das zu schätzen wissen.
  3. Positives Feedback hervorheben:
    Während negative Bewertungen schwerwiegender erscheinen, sollten positive Bewertungen nicht vergessen werden. Unternehmen sollten aktiv ihre zufriedenen Kunden dazu ermutigen, Bewertungen zu hinterlassen. Je mehr positive Stimmen ein Unternehmen hat, desto weniger Gewicht haben einzelne negative Kritiken. Es kann auch sinnvoll sein, eine „Danke“-Nachricht an alle zufriedenen Kunden zu senden, die eine positive Bewertung hinterlassen haben. Damit zeigt man Wertschätzung und kann weitere Kundenbindung aufbauen.
  4. Keine impulsiven Reaktionen:
    Es kann verlockend sein, einer negativen Bewertung impulsiv zu widersprechen oder den Kunden öffentlich zu kritisieren. Solche Aktionen können jedoch nach hinten losgehen. Anstatt defensiv oder wütend zu reagieren, sollten Unternehmen mit Besonnenheit und Freundlichkeit agieren. Ein respektvoller Ton und das Angebot, das Problem zu klären, wirkt professionell und signalisiert potenziellen Kunden, dass das Unternehmen kundenorientiert ist.

Erfahrungen aus der Praxis:
Aus den oben genannten Beispielen wird deutlich, dass die falsche Handhabung von Bewertungen nicht nur das Ansehen eines Unternehmens schädigen kann, sondern auch öffentliches Interesse weckt. Der Stuttgarter Gastronom, der seine Bewertungen löschen ließ, erlebte einen regelrechten Shitstorm. Andere Gastronomen oder Dienstleister, die sich mit impulsiven Reaktionen auf Bewertungen verteidigten, fanden sich in ähnlichen Lagen wieder.

Andererseits gibt es auch positive Beispiele. Ein Café in Berlin hatte regelmäßig mit negativen Kommentaren zu langen Wartezeiten zu kämpfen. Statt diese zu ignorieren oder zu löschen, entschied sich das Café, eine extra „Kaffeebar to go“ einzurichten. Dadurch konnten die Wartezeiten für Gäste, die nur einen Kaffee wollten, deutlich reduziert werden. Das Ergebnis: nicht nur mehr zufriedene Kunden, sondern auch neue, positive Bewertungen, die den Service lobten.

Fazit:
Schlechte Bewertungen sind kein Grund zur Panik – im Gegenteil, sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, zu zeigen, wie professionell und lösungsorientiert sie mit Kritik umgehen. Durch eine schnelle und transparente Kommunikation, das Angebot einer Lösung und die Fähigkeit, Kritik anzunehmen, können Unternehmen ihr Image sogar verbessern. Es geht darum, negative Bewertungen als Chance zu sehen, den Kundenservice zu optimieren und die Kundenbindung zu stärken.

Falls Sie Unterstützung beim Umgang mit negativen Bewertungen benötigen, stehen Ihnen unsere Experten von markenkids.de gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns, und wir helfen Ihnen, eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln, um aus Kritik langfristig positiven Nutzen zu ziehen.


FAQ zum Umgang mit negativen Bewertungen:

  1. Sollte ich negative Bewertungen löschen lassen?
    Nein, das Löschen von Bewertungen kann das Problem verschlimmern, da Kunden dies oft als intransparent und unprofessionell empfinden. Es ist besser, die Kritik ernst zu nehmen und darauf zu reagieren.
  2. Wie schnell sollte ich auf eine negative Bewertung reagieren?
    Eine schnelle Reaktion zeigt dem Kunden und anderen Lesern, dass das Unternehmen Verantwortung übernimmt. Idealerweise sollte innerhalb von 24 Stunden geantwortet werden.
  3. Was sollte ich tun, wenn die Kritik ungerechtfertigt ist?
    Auch wenn die Kritik ungerechtfertigt erscheint, ist es wichtig, höflich und professionell zu bleiben. Versuchen Sie, den Sachverhalt zu klären, ohne den Kunden anzugreifen. Bieten Sie immer eine Lösung an.
  4. Wie kann ich mehr positive Bewertungen erhalten?
    Ermutigen Sie zufriedene Kunden aktiv, eine Bewertung zu hinterlassen. Dies kann durch kleine Anreize wie Rabatte oder Gutscheine geschehen. Stellen Sie sicher, dass der Prozess für die Kunden einfach ist.
  5. Kann ich auf jede Bewertung öffentlich antworten?
    Ja, es ist oft ratsam, auf jede Bewertung zu antworten, besonders auf negative. So zeigen Sie, dass Ihnen das Feedback der Kunden wichtig ist und dass Sie bereit sind, sich zu verbessern.

Von Admin

Michael ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalagentur 4EVERGLEN. Seit über 15 Jahren begleitet er Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft – mit einem besonderen Fokus auf Gastronomie, Einzelhandel und kreative Markenentwicklung. Für den Blog markenkids.de teilt Michael seine Erfahrungen rund um Digitalisierung, Marketingstrategien und nachhaltiges Wachstum in der Gastronomie. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche Gastronomiebetriebe strategisch beraten und erlebt: Gute Ideen kommen, gehen – und die besten bleiben. Oft ist die Gastronomie nur der Anfang. Mit dem richtigen Konzept entwickeln sich aus Restaurants erfolgreiche Catering-Services oder sogar eigene Produktlinien. Michael und sein Team begleiten diesen Weg – vom ersten Auftritt bis zur skalierbaren Marke. Sein Anspruch: nicht nur Sichtbarkeit schaffen, sondern echte Zukunftsperspektiven.

Schreibe einen Kommentar